Story-Telling in der Informatik – dank Geschichten zum Erfolg

Menschen sind es gewohnt, Geschichten erzählt zu bekommen: Beim Abendessen, im Treppenhaus, in der Kaffeepause. Wann immer wir mit jemandem kommunizieren, packen wir unser Erlebnis in eine Geschichte.

Dabei folgen wir einem bestimmten Ablauf: Aufbau – Komplikation/ Höhepunkt – Auflösung. In der Hauptrolle: Menschen.

Je besser die Story, umso länger hören wir als Zuhörer aufmerksam zu.

Auch am Arbeitsplatz geht es darum, spannende Geschichten zu erzählen. Oder besser: Dank Story-Telling sind wir in der Lage, komplexe, inhaltlich anspruchsvolle Themen und Zusammenhänge so zu verpacken, dass diese beim Zuhörer ankommen.

Dabei stellen wir uns immer folgende Fragen:

  • Wer ist der Protagonist der Geschichte?
  • Was hat er für eine Herausforderung?
  • Wie kann ich ihm bei der Problemlösung behilflich sein?
  • Wie kann er von dieser Geschichte profitieren?

Gerade in der Informatik scheint es schwieriger zu sein als anderswo, gehört zu werden. Dies zumindest bekam ich eingangs meiner Tätigkeit beim CIO einer grossen Schweizer Versicherung zu hören.

Der Grund liegt auf der Hand: In der Informatik geht es mehr als anderswo um abstrakte Inhalte. Zudem prallen Welten aufeinander.

  • Nutzer und IT-Experte (Der Nutzer erwartet Bedienerfreundlichkeit und Fehlerlosigkeit.)
  • Verkäufer und IT-Experte (Der Verkäufer will möglichst viel verkaufen..)
  • Manager und IT-Experte (Der Manager denkt an Kosten, Gewinn, Timelines.)

Je nach Zielpublikum gilt es, anders auf sein Gegenüber einzugehen. So zu sprechen, dass sich das Gegenüber verstanden und abgeholt fühlt. Versteht, worum es eigentlich geht.

Hier meine Topp 10 Tipps:


  1. Key-Questions: Stellen Sie sich eingangs die Frage: Was ist die Herausforderung? Wie können wir das Problem lösen? Was ist der Benefit?


  2. Personen: Suchen Sie nach einer  Person, die vor diesem Problem steht. Beschreiben Sie deren  Situation und deren Herausforderungen. Haben Sie dabei stets den Kunden vor Augen. Er muss sich mit Ihrer Geschichte identifizieren können.

  3. Bildhaft erzählen: Bedienen Sie sich einer bildhaften und einfachen Sprache. Dabei haben Sie stets ihren Kunden vor Augen. Auf seine Fragen haben Sie eine Antwort.


  4. Halten Sie sich kurz: Überlegen Sie sich den Benefit für den Kunden. Was macht ihm die Arbeit einfacher? Warum ist das Problem vom Tisch? Wo sind seine Vorteile? Dabei werden Sie nicht ausufernd und verlieren sich in Fakten, Kennzahlen und Daten, sondern halten sich kurz, erzählen aus Sicht des Gegenübers – je bildhafter und einfacher umso besser.

  5. Kernbotschaft: Schreiben Sie diese auf. Kurz und knapp.

  6. Das grosse Bild skizzieren: Nun sind Person, Herausforderung, Problemlösung und Benefit gefunden und die Kernbotschaft formuliert. Jetzt geht es darum, die Geschichte zu formen; einen Spannungsbogen zu skizzieren, Person, Ausgang, Herausforderung, Lösung miteinander in Beziehung zu setzen, ohne sich in Details zu verlieren.

  7. Dieses Bild erzählen: Zum Beispiel Ihrem Pultnachbar, Ihrer  Frau, jemandem, der keine Ahnung hat, worum es geht. Letzteres ist deshalb so wichtig, weil sie nur so prüfen können, ob der Inhalt verständlich dargelegt ist. Und schauen Sie, ob die Aufmerksamkeit des Gegenübers aufrechterhalten werden kann. Falls nicht, korrrigieren Sie. In den allermeisten Fällen haben Sie zuviele Details in die Geschichte verpackt. Sie haben die Kernbotschaft zu wenig herausgeschält. Oder aber Sie haben sich verzettelt und den Spannungsbogen überzogen.

  8. Kürzen: Streichen Sie demnach alle „Side-Stories“, die vom Kern der Botschaft ablenken,  aus ihrem Story-Bord heraus. Bleiben Se an den wichtigen Botschaften dran und reduzieren Sie diese so lange, bis sie klar, einleuchtend und in sich logisch und einprägsam erzählt werden können.

  9. Kontroll-Test:  Nun erzählen Sie die Geschichte noch einmal ihrem Kollegen. Und Sie werden staunen, wie gut sich ihr Gegenüber auch noch später daran erinnern wird.

  10. Ziel erreicht: Gratulation, jetzt sind Sie gerüstet für Ihren Auftritt, Ihre Präsentation, Ihr zwischen Tür-und-Angel-Gespräch.

Und falls nicht?

Ich biete in Stockholm im Mai (13. bis 16.) einen Exklusiv-Workshop zu diesem Thema an. Unter Exklusiv-Workshop Stockholm gehts zum Angebot.

Herzlichst

Simone Hinnen Wolf